Seit 1967 in Westenholz
Vom Tischler zum Gastronomen
Im April 1966 wurde der Grundstein zum heutigen „Haus Schulte“ von Georg Schulte, auch bekannt als „Schulten Schorsch“, und seiner Frau Hedwig in Westenholz an der Knäppenstraße 9 gelegt. Im Keller wurde eine Imbiss-Gaststätte geplant, die verpachtet werden sollte. Da es sich zu dieser Zeit als sehr schwierig gestaltete, einen geeigneten Pächter für die Gaststätte zu finden, fasste das Ehepaar Schulte „aus dem Bauch heraus“ den Entschluss, den Imbiss selbst zu betreiben.
Obwohl es in Westenholz bereits einige Kneipen gab, war auch ein kleinerer Imbiss, ein halbes Hähnchen oder ein Schnitzel für die Westenholzer bisher nur in Delbrück oder Rietberg erhältlich.
Am 2. Februar 1967 war es dann soweit: Die Gäste konnten zur Eröffnung das erste frische Veltins vom Fass im Haus Schulte genießen. Schnell hatte es sich herumgesprochen, dass man im neuen Imbiss bei Schulte auch bis zu den späten Abendstunden noch etwas Schmackhaftes serviert bekommen konnte.
Kegelbahn und Fremdenzimmer
Bereits nach einem Jahr wurden Pläne für zwei Kegelbahnen geschmiedet und so konnte im November 1969 die erste Kegelbahn vom Kegelclub „alle Neune“ in Betrieb genommen werden. Binnen kurzer Zeit waren sämtliche Kegelabende verplant und belegt. Zwei Jahre später wurde auch die zweite Bahn in Betrieb genommen. Zu Spitzenzeiten kegelten im Haus Schulte 70 Kegelclubs.
Die Nachfrage im Imbiss nahm stetig zu und so wurde auch die Speisekarte immer weiter ausgebaut. Aus dem Imbiss wurde immer mehr ein gut gehendes Restaurant, das neben Brathähnchen und Schnitzel unter anderem auch Schildkrötensuppe im Angebot hatte.
Der Unternehmergeist von Georg Schulte war ungebrochen und so eröffnete Familie Schulte im Jahr 1974 den angrenzenden Getränkehandel, der sich ab 1990 zum Abholmarkt entwickelte. Auch als Festwirt machte sich Georg Schulte auf den Schützenfesten in der Umgebung einen Namen. Zur gleichen Zeit wurden im Dachgeschoss des Hauses Fremdenzimmer ausgebaut. So konnten im März 1975 die ersten Gäste im Haus Schulte übernachten. Die Nachfrage war groß und schon im Juni 1980 wurde mit dem Bau weiterer Zimmer begonnen. Anfang 1981 waren die neuen Fremdenzimmer bezugsfertig. Zu diesem Zeitpunkt verfügte das Haus Schulte über 15 Zimmer mit WC, Dusche und TV. Somit schloss sich in Westenholz eine echte Marktlücke.
Familienfeiern, Hochzeiten und Seminare
Im Jahr 1982 stieg Werner Schulte, nach seiner Lehre zum Hotelkaufmann, in den elterlichen Betrieb mit ein und unterstützte hier in allen Bereichen. Im Oktober 1983 erfüllte sich dann ein lang gehegter Wunsch der Familie: Ein Café-Restaurant mit angrenzenden Räumlichkeiten für Feiern und eine Gartenterrasse für ca. 180 Personen. Seit der Eröffnung am 11. Mai 1984 bot das Café-Restaurant Räumlichkeiten für Familienfeiern, Hochzeiten, Betriebsfeste, Seminare und vieles mehr. Schon damals war das Haus Schulte im Bundesgolddorf ein beliebtes Ziel für Fahrradurlauber und aus dem Programm vieler Busreisen nicht mehr wegzudenken. Der Die Räumlichkeiten des Imbissrestaurants im Keller wurde zu einer Kellerbar umfunktioniert, in der man bis in die frühen Morgenstunden bei gemütlicher Atmosphäre zusammensaß.
Generationswechsel
1992 übernahm Werner Schulte den Familienbetrieb vollständig, während Georg Schulte sich weiterhin um den Getränkevertrieb kümmerte. Im Restaurant tat sich zu dieser Zeit einiges. So erweiterte Werner Schulte das gastronomische Angebot des „Haus Schulte“ um das „Schlemmerstübchen“, das den Gästen kulinarische Genüsse auf höchstem Niveau bot. Im Jahr 1994 gewann Werner Schulte Gold beim Kreiswettbewerb des Fremdenverkehrsvereins Paderborn und bestätige damit die hervorragende Gastronomie des „Haus Schulte“. 1997 wurden die bis dato als Kellerbar bekannten Räumlichkeiten zum „Schultenkeller“ umgebaut.
2002 übernahm Markus Schulte, der jüngste Sohn von Georg und Hedwig Schulte, die Geschäfte. Er modernisierte die Räume des Café-Restaurants zwischen 2005 und 2006.
2009 wurde das Hotel an das Ehepaar Meerfeld aus Wiedenbrück verkauft. Sie eröffneten das Restaurant „Leonardo“ und führten auch das Hotel weiter.
Seit 2021 ist das Haus Schulte wieder in heimischen Händen und kehrt zu seinen Wurzeln zurück.